Kiezblock

Eine Kiezblock-Initiative für den KungerKiez

Eine Gruppe an Nachbarinnen und Nachbarn aus dem KungerKiez haben sich 2021 zu einer losen Initiative für die Schaffung eines Kiezblocks im KungerKiez zusammengetan: die Kunger-Kiezblock-Initiative. Diese hat sich erfolgreich für eine entsprechenden Bürgerantrag bei der BVV eingesetzt und engagiert sich auch weiterhin aktiv im Vorantreiben der Verkehrsberuhigung im KungerKiez.

Auf dieser Seite werden über die weiteren Entwicklungen, Ideen und Diskussionen rund um das Thema Kunger-Kiezblock und aus Sicht der Kiezblock-Initiative berichtet.

22. April 2024

Straßenvollsperrung durch Baustelle reduziert den Verkehr um 50%

Vom 20.11.2023 bis Anfang Februar 2024 war aufgrund der Bauarbeiten an der Bouchégrundschule der Durchgang der Bouchéstraße zwischen Puschkin-Allee und Jordanstraße in beide Richtungen für den motorisierten Verkehr gesperrt. Diese Vollsperrung hatte einen wesentlichen Einfluss auf die typischen Verkehrsflüsse im Kungerkiez: Die Abkürzungen, die der Motorisierte Verkehr oft nimmt, um die Kreuzung Elsenstraße / Am Treptower Park zu umgehen, war nicht mehr verfügbar. Gleichzeitig war auch die Abkürzung von Friedrichshain (Elsenbrücke) durch den KungerKiez (Bouchéstraße) nach Neukölln (über Lohmühlenbrücke) nicht mehr verfügbar.

Wie groß der Anteil dieses Durchgangsverkehrs am allgemeinen Verkehrsaufkommen tatsächlich ist, zeigte sich somit tendenziell mit Hilfe des Telraam-Verkehrszähler, welcher in der Bouchéstraße im Abschnitte zwischen Kiefholzstraße und Karl-Kunger-Straße installiert war: mit Schließung der Straße wurde eine Verkehrsreduzierung von 50% erreicht!

Für die Entwicklung eines Kiezblocks lassen dadurch folgende Schlussfolgerungen ableiten:

  • Ein erheblicher Teil des Verkehrsaufkommens im KungerKiez bzw. in der Bouchéstraße setzt sich aus Durchgangsverkehr zusammen: Während mit der Baustelle die Befahrung der Bouchéstraße innerhalb des Kiezes weiterhin problemlos möglich war, ist mit der Baustelle auf Höhe der Außengrenze des Kiezes der Verkehr um die Hälfte reduziert worden.
  • Die Bouchéstraße stellt somit eine wesentliche Stellschraube in der Regulierung der Höhe und der Art des Verkehrsaufkommen dar.
  • Der von der Kunger-Kiezblock-Ini erarbeitete Vorschlag zur Lenkung des Verkehrs durch eine geänderte Verkehrsführung an der Kreuzung Bouchéstraße / Kiefholzstraße wurde in seine Wirksamkeit hinsichtlich belegt; Anwohnende bzw. Menschen mit einem bestimmten Vorort-Anliegen erreichen dennoch problemlos die entsprechenden Straßenzüge.

22. März 2024

Meilenstein erreicht

Seit 2022 hat sich die Bezirksverwaltung um die Finanzierung eines städtebaulichen Konzepts beim Senat bemüht. Dieses braucht es vorbereitend, um eine Verkehrsberuhigung auch ordnungspolitisch durchzusetzen. Nach vielen Bemühungen, zwischenzeitlichen Durststrecken und auch Enttäuschungen ist es nun es gelungen, Gelder im richtigen Zeitrahmen einzuwerben, sodass jetzt die Ausschreibung an die Planungsbüro von seiten des Bezirks erfolgen kann.

Wir freuen uns riesig und sagen danke an alle Unterstützerinnen und Unterstützer!

 

14. März 2024

Infoaktion am 25. März 2024

Im Januar war die Lage aufgrund der Baustelle an der Bouchéschule entspannter. Unsere Telraam-Messungen haben gezeigt, dass sich ohne den Durchgangsverkehr der motorisierte Verkehr halbiert hat.
Gemeinsam mit vielen anderen Initiativen vertreten wir weiter unsere Forderungen nach Verkehrsberuhigung und Verminderung des Durchgangsverkehrs, nach Sicherheit im Straßenverkehr und Lebensqualität in unseren Kiezen.

Wir informieren über Veranstaltungen zur Verkehrssicherheit im Treptower Norden!

Wann: 25. März 2024 von 17.00-17.15 Uhr
Wo: Kreuzung Kiefholzstraße / Bouchéstraße

 

 

6. März 2024

Bouchéstraße als Fahrradstraße: Was sagt das Gewerbe dazu?

Die größte Nutzergruppe der Bouchéstraße stellen Fahrradfahrer:innen dar. Da überrascht es wenig, dass es auch schon auf auf Landesebene Planungen für eine mögliche Umgestaltung der Bouchéstraße zur Fahrradstraße gibt. Für viele Anwohnende wäre das sicherlich ein Grund zur Freude – denn erwartbar gehen damit weniger Lärm, mehr Verkehrssicherheit und eine bessere Luft einher. Gleichzeitig die berechtigte Frage, wie das Gewerbe in der Bouchéstraße auf ein solches Vorhaben blickt.

Genau dieser Frage haben sich vier Studierende unterschiedlicher Studienfächer (Philosophie, Informatik, Architektur und Arbeitslehre/Deutsch) im Rahmen des Seminars „Gerechte Mobilität - Zukunft der Stadt in der Klimakrise“ an der TU-Berlin gewidmet. Mit Hilfe von sowohl qualitativen als auch quantitativen Fragebögen wurden insgesamt 16 unterschiedliche Gewerbe interviewt.

Das herausragende Ergebnis dabei: Über 80% der befragten Gewerbebetreiber:innen sprachen sich für die Einführung einer Fahrradstraße ein. 12, 5% sprachen sich dagegen aus und 4,25% waren neutral eingestellt – und das obwohl ein Teil der Befürworter:innen auch Herausforderungen erwartet, die mit der Fahrradstraße für ihr Gewerbe einhergehen.

Mehr

Spannend dabei auch der Blick auf die Bedürfnisse der Gewerbetreibenden bzgl. der Liefermöglichkeiten und physische Erreichbarkeit des Gewerbes für ihre Kund:innen: Auch die Gewerbetreibenden, die auf Lieferungen durch Transporter oder größere LKWs angewiesen und deren Kund:innen mit motorisierten Vehikeln unterwegs sind, unterstützen in der überwiegenden Mehrheit die Umwandlung der Bouchéstraße in eine Fahrradstraße.

Die ausführlichen Ergebnisse und damit einhergehenden Analysen gibt es hier!

25. November 2023

Fahrrad-Demo No. 2

Im November jährt sich zum zweiten Mal die Einreichung unseres Antrags für die Einrichtung des Kunger-Kiezblocks in die BVV. Vor eineinhalb Jahren wurde dieser von der BVV beschlossen. Seitdem warten wir auf die Umsetzung. Die in diesem Jahr vom Senat freigegebenen Gelder für ein städtebauliches Konzept werden voraussichtlich verfallen, da die Behörden nicht in der Lage waren, eine Ausschreibung mit realistischen Bewerbungsfristen zu veröffentlichen.

Wir sind wütend und enttäuscht! Verkehrssicherheit und Lebensqualität leiden weiterhin, die bevorstehende Eröffnung der A100 lässt uns eine weitere Verschlechterung befürchten.

Eine Fahrradstraße würde die Situation in unserem Kiez etwas entspannen. Dies wäre eine Maßnahme, die schnell und günstig umsetzbar wäre. Daher fordern wir am 25.11. erneut, die Bouchéstraße umgehend als Fahrradstraße einzurichten, umgehend neue Gelder für die Umsetzung unseres Kiezblocks freizugeben, und die Ausschreibung sofort erneut zu veröffentlichen.

Unser Kiez muss endlich wieder lebenswerter werden!

Wir demonstrieren!
Wann: 25.11.2023 von 11-12 Uhr
Wo: Bouchéstraße zwischen Karl-Kunger-Straße und Puschkinallee. Treffen an der KK-Straße und dann belaufen und befahren wir die Bouchéstraße

 

 

11. August 2023

Fahrrad-Demo No. 1

Im Mai 2022 hat die BVV Treptow-Köpenick die Realisierung eines Kiezblocks im Kungerkiez beschlossen. Seitdem warten wir auf den Start der Umsetzung.

Nun wurde bekannt, dass der Senat endlich die Gelder für die Erstellung des städtebaulichen Konzeptes freigegeben hat. Aber es ist nach wie vor ungewiss, wann es entwickelt und umgesetzt wird. Derweil wird die Situation im Kiez nicht besser und die Aussagen der neuen Verkehrssenatorin sind ein Affront gegen die Bedürfnisse der Menschen nach Sicherheit und Lebensqualität auf ihren Straßen. Eine Fahrradstraße würde die Situation in unserem Kiez Etwas entspannen und ist eine sehr einfach und kostengünstig umsetzbare Maßnahme.

Daher wollen wir am 11. August einfordern, die Bouchéstraße schnellstmöglich als Fahrradstraße einzurichten und endlich die Umsetzung unseres Kiezblocks zu starten. Wir treffen uns von 14 bis 16 Uhr zu einer bunten und lauten Demo!

 

 

Was bisher geschah...

Der Kungerkiez liegt in Alt-Treptow, dem einzigen Stadtteil des Bezirks Treptow-Köpenick innerhalb des S-Bahn-Rings. Am Treptower Park soll spätestens ab 2024 die Anschlussstelle der Autobahn A 100 eröffnet werden. Bisher gibt es kein Konzept, das die angrenzenden Wohnviertel vor der zu erwartenden Autolawine schützt. Bereits jetzt ist der Kungerkiez durch den zunehmenden Kfz-Durchgangsverkehr stark belastet. Das führt zu mehr Lärm, Abgasen, Staus und Gefährdung von Schulkindern, Radfahrenden und letztlich allen Personengruppen.

Wir wollen die Aufenthaltsqualität und somit Lebensqualität im Kungerkiez verbessern. Wir wollen eine gerechtere Nutzung des öffentlichen Raums für alle Nutzer:innen erreichen. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig der öffentliche Raum für unser Zusammenleben ist und wie wenig Platz wir eigentlich für  Nutzungen neben dem Autoverkehr haben. Wir sind ein lebendiger Kiez mit Straßenfesten, Kultur, Austausch und guter Nachbarschaft und wollen es bleiben. Das heißt für uns: mehr Platz und Sicherheit für Alle auf den Straßen!

Problemlage

Die Verkehrssituation im Kungerkiez ist seit längerem durch den stärker werdenden Kfz-Durchgangsverkehr geprägt, so dass vor allem die Bouchéstraße, Karl-Kunger-Straße, Kiefholzstraße und Lohmühlenstraße übermäßig belastet werden. Es entstehen gefährliche Situationen besonders an den Kreuzungen Bouchéstraße/Kiefholzstraße sowie Bouchéstraße/Karl-Kunger-Straße. Geschwindigkeitsbeschränkungen sind teilweise nicht vorhanden und werden vor allem nicht konsequent durchgesetzt. Parkende Autos und Lieferverkehr in zweiter Reihe sorgen für Behinderungen und gefährliche Situationen vor allem für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen und unsichere Schulwege.

Unser Lösungsvorschlag

Für eine dauerhafte Beruhigung des Kiezes schlagen wir einen Kiezblock mit wenigen einfachen Maßnahmen vor. Diese sind schnell, einfach und kostengünstig umsetzbar.

  • Ein Modaler Filter (mit versenkbaren Pollern) auf der Kreuzung Bouchéstraße / Kiefholzstraße
  • Plesserstraße (und Wildenbruchstraße) werden zu Einbahnstraßen
  • Sichere Querungsmöglichkeiten überall, zuerst an der Kreuzung Bouchéstraße / Karl-Kunger-Straße (Zebrastreifen, Aufpflasterung)
  • Aufpflasterungen auf Höhe der Bushaltestellen in der Lohmühlenstraße
  • Modaler Filter Lohmühlenstraße / Übergang zu Jordanstraße
  • Mindestens Zone 30 ohne zeitliche Einschränkung im gesamten Kiez

Vorteil
Für Anwohner, Rettungsdienste, Müllabfuhr und Lieferverkehr ist nach wie vor jede Adresse erreichbar. Der ÖPNV bleibt auf seiner bisherigen Linie. Alle profitieren vom reduzierten motorisierten Durchgangsverkehr.

Weitere / nachgelagerte Maßnahmen
Um die Aufenthaltsqualität für die Anwohnenden zu verbessern werden Lieferzonen, Kurzzeit- und Fahrradstellplätze angelegt. Straßen inkl. Seitenstreifen und Grünflächen werden zugunsten der Anwohnenden umgestaltet. Dazu gehörten mehr Bäume, Bänke, Begegnungsräume und die Schaffung von Spielstraßen.

Status und wie weiter?

Der Kiezblock im Kungerkiez wurde schon im Mai 2022 von der BVV beschlossen. Zur weiteren Entwicklung bedarf es eines städtebaulichen Konzepts, welches voraussichtlich in 2023 vom Bezirk in Auftrag gegeben wird. Eine umfassende Bürgerbeteiligung, wie von der Kiezblockinitiative gefordert, ist vorgesehen bzw. wird eingefordert werden.

Wir von der Kiezblock-Initiative sind im guten Kontakt zu den Behörden und bleiben weiter am Ball und machen auf uns aufmerksam. Je mehr Menschen dabei sind, desto eher werden unsere Vorschläge und Wünsche berücksichtigt. Deshalb, macht mit und nehmt Teil an der Gestaltung unseres Kiezes!

Wir treffen uns unregelmäßig zu Plena und in Arbeitsgruppen, die teilweise noch im Entstehen sind. Bitte meldet euch über die e-mail bei Interesse: kungerkiezblock@posteo.de

Weiterführende Links

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