Uncharted Gardens
Uncharted Gardens
Uncharted Gardens - Druckgrafik + Malerei von Kama Jackowska
5. bis 28. Mai 2017, Do-So 15-19 Uhr und nach Vereinbarung: 0178-6593850
Vernissage: Samstag, 6. Mai 2017, 19 Uhr
Galerie Kungerkiez – Die Nachbarschaftsgalerie| Karl-Kunger-Str. 15, 12435 Berlin - Alt-Treptow
Sowohl als Archäologin als auch als Künstlerin behandelt Kama Jackowska in ihrer Arbeit das Thema "Vergehende Zeit" – sowohl die destruktive als auch die konstruktive Kraft der Zeit.
Anfänglich lag ihr Interesse in der Geschichte längst vergangener Zeiten (prähistorische und antike Geschichte), dann richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf den Zweiten Weltkrieg. In ihren jüngsten Arbeiten aber beziehen sich ihre Betrachtungen auf einen zeitgenössischen und universellen Bereich. Es interessiert sie, wie abgeschlossene Gebiete funktionieren, die durch sichtbare oder unsichtbare Mauern begrenzt sind. Angefangen haben diese Betrachtungen durch das Warschauer Ghetto (ein Gebiet nahe ihrer damaligen Wohnung), aber im Laufe des kreativen Prozesses begannen ihre Werke sich auf einen breiteren Kontext zu beziehen und auf derzeit akute Themen wie Flüchtlingscamps, Slums und Gebiete der Ausgegrenzten (wie z.B. Romasiedlungen).
Es interessiert sie hierbei insbesondere, wie wir mit der Existenz solcher Gebiete umgehen oder mit den Relikten ihrer Vergangenheit – ob wir deren Präsenz oder die Erinnerung daran rationalisieren. Funktioniert die vorher definierte Grenzlinie noch oder schwindet sie zusammen mit dem physischen Zerfall der Mauer? Ghetto ist dabei nicht nur ein materieller Bereich, es sind auch – wenn nicht hauptsächlich – seine Bewohner – menschliche Wesen, zusammen mit ihrer Ausgegrenztheit, ihrer Erniedrigung, ihrem Drama und ihren Gefühlen. Bleiben diese Bestandteile immer gleich, verschwinden sie mit dem Abbau des Ghettos oder sie sind mit deren Existenz stark verwurzelt und durchdringen ihre Reste die heutige Realität trotz der vergangenen Zeit?
Sie arbeitet mit Siebdruck, würde aber ihre Arbeiten nicht unbedingt als Drucke definieren. Was sie versucht, ist die Grenze zwischen Siebdruck und Malerei auszuloten, wobei das Sieb (die Matritze) die Rolle des Pinsels spielt. Das technische Experimentieren ist ein wichtiger Teil ihres kreativen Prozesses. In ihren bisherigen Künstleraufenthalten (artist-in-residencies) spielte der Austausch von technischem Wissen immer eine wichtige Rolle, parallel zur kreativen Erfahrung.
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