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Lesung: Mein geniales Chaos. Texte von Josef Tress | gelesen von Lothar Eberhard

Galerie Kungerkiez, Karl-Kunger-Str. 15, 12435 Berlin Alt-Treptow

Der schwäbische Dichterjurist Josef Tress (1893-1975) war im „Dritten Reich“ Leitender Fürsorger im Berliner Arbeits- und Bewährungshaus Rummelsburg (heute Berlin-Lichtenberg). Damit war er einer der Hauptverantwortlichen in einer zentralen städtischen Repressionseinrichtung des Naziregimes. Schon vor dem Ersten Weltkrieg hatte er als Jugendlicher Gedichte in avantgardistischen Zeitschriften veröffentlicht. Sein Thema war soziale Außenseiter. Seine Sammlung Profile – Gedichte aus dem Fürsorgeerziehungsmilieu stand 1935 auf der Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums. Nach dem Krieg versuchte er, in seiner schwäbischen Heimat eine Arbeitserziehungsanstalt neuen Formats (Breithülen) aufzubauen und scheiterte damit. Schließlich flüchtete er nach München, wo er bis zu seiner Berentung im Deutschen Jugendarchiv arbeitete.

Biographische Einleitung und Zwischentexte von Bernhard Bremberger. Lothar Eberhad liest:

  • Lyrik aus seinen 3 Gedichtbänden (Bettelkönig, Profile und Vater unser)
  • Auszüge aus seinen Schriften zur „Asozialenfrage“
  • Aktenauszüge, in denen der wortgewaltige Anstaltsleiter über andere herzieht.


Zu den Autoren:

Dr. Bernhard Bremberger ist Kulturwissenschaftler. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Berliner Lokalgeschichte, Medizin, Zwangsarbeit und Strafvollzug im Nationalsozialismus; www.zwangsarbeit-forschung.de.

Lothar Eberhardt hat seit 1993 verschiedene Kampagnen und Initiativen zu vergessenen NS-Opfern mitinitiierte. Sein momentaner Arbeitsschwerpunkt umfasst die Geschichte der sozialen Ausgrenzung
** Aufsatz zum Thema: Zwangssterilisierung und Arbeits- und Bewährungshaus Rummelsburg Gedenkstättenrundbrief
https://www.gedenkstaettenforum.de/uploads/media/GedRund182-36-41.pdf

Dank für die Unterstützung beim Erarbeiten der Texte geht an Holger Franke, Schauspieler und Begründer der „Roten Grütze“, Jugendtheater und der „Akter“ in dem Einpersonenstück der aktuellen Produktion des Kungerkieztheaters

Kontakt: Lothar Eberhardt, lebgut@gmail.com, m: 0176 420 32 610

Über die Arbeit zu der Veröffentlichung kamen wir auf Josef Tress und recherchierten zu ihm. (Opfer und Mittäter zugleich) Diese Grundlagenarbeit führt zu unserem Produkt:. Mein geniales Chaos und eiren weiteren Veröffentlichung im Tagungsband der Uni Würzburger:
Ein Dichter im Fürsorgemilieu: Josef Tress im Berliner Arbeits- und Bewahrungshaus Rummelsburg (1934-1943) und als Leiter des Heimathofes Breithülen auf der Schwäbischen Alb (1948/49)

 

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